Am Anfang war...
die Bodenbestellung. Der Gartenbau wird als verfeinerte Stufe der Bodenbestellung angesehen. Mit zunehmender kultureller Entwicklung bildeten sich Gärten, die in erster Linie Göttern bzw. deren iridischen Vertretern gewidmet waren. Die Gartenkultur entsteht mit den Klöstern.
Das Gemälde „Paradiesgärtlein“ (1410/20) auf einer Eichentafel zeigt Maria und verschiedene Heilige in einem pflanzenreichen Garten agierend. Umgeben von verschiedenen Gewächsen, wie Lilie, Maiglöckchen, Schwertlilie, Kirschbaum, blühende und tragende Erdbeeren, die alle naturgetreu gemalt und identifiziert sind, sitzt Maria auf einer umschlossenen Grünfläche – dem „hortus conclusus“, der als Allegorie der Jungfräulichkeit zu verstehen ist. Aus dem „eingefassten“ Stück Land, welches sich durch Abgrenzungen von den Kulturflächen unterscheidet, entwickelte sich aus dem Indogermanischen das Wort „Garten“. Unser heutiges Wort „Paradies“ leitet sich von dem persischen Begriff des Gartens „pairidaeza“ ab, was übersetzt Umfassung, Umzäunung, Ummauerung bedeutet. Der griechische Historiker Xenophon (um 430 v.Chr. – nach 355 v.Chr.) führte das Wort in den griechischen Wortschatz ein und im Laufe der Zeit wurde es zum mitteleuropäischen „Paradies“.
Im religiösen Zusammenhang stehen die ersten Gärten, die den Beginn der Gartenkultur im mitteleuropäischen Raum markieren - die Klostergärten. Bisher erfüllten die Gärten des Mittelalters vor allem einen versorgungstechnischen Zweck.
Mit dem Entstehen von Städten, die eine städtische Kultur, das Marktwesen und die Geldwirtschaft hervorriefen, verfeinerte sich die Gartenkultur und es wurden neben den Gemüsegärten auch Ziergärten angelegt. Der Nutzen tritt in den Hausgärten des 12. und 13. Jahrhunderts ein wenig zurück und Pflanzen bereichern den Garten ihrer Schönheit wegen.
„Der Schönheit wegen“ gipfelt in der künstlich konstruierten Natur der Renaissance und des Barock.